Allergiespritzen, oder Immuntherapie, sind eine Reihe von Injektionen, die über viele Monate bis Jahre verabreicht werden. Was oft als Dreimonats-Allergiespritze bezeichnet wird, ist dagegen eine einzelne, lang wirkende Kortikosteroidinjektion, wie z.B. Kenalog (Triamcinolon
). Viele Menschen schwören auf diese langwirksamen Steroidspritzen als eine gute Möglichkeit, ihre Allergiesaison symptomfrei zu überstehen. Die häufige Anwendung solcher Medikamente, selbst einmal im Jahr, kann jedoch auf lange Sicht schwerwiegende Komplikationen verursachen.
Warum Steroidimpfungen nicht die beste Behandlung sind
Langwirksame Steroidspritzen sind so konzipiert, dass sie die verschriebene Steroiddosis langsam in Ihrem Körper freisetzen. Sie behandeln Allergiesymptome, indem sie die Entzündung im gesamten Körper verringern. Die Kehrseite der Medikation: Das Steroid wirkt auf andere Bereiche des Körpers, nicht nur auf die Nase, und kann erhebliche kurz- und langfristige Nebenwirkungen verursachen.
Kurzfristige Nebenwirkungen von Steroidimpfungen
Zu den Nebenwirkungen, die als Folge von Steroidimpfungen sofort auftreten können, gehören
- Gesteigerter Appetit
- Schlafschwierigkeiten (Schlaflosigkeit)
- Veränderungen in Stimmung und Verhalten
- Erröten (Rötung) des Gesichts
- Kurzfristige Gewichtszunahme durch erhöhte Wasserspeicherung
Nebenwirkungen für Menschen mit chronischen Erkrankungen
Wenn Sie an einer Grunderkrankung leiden, können Ihnen zusätzliche Nebenwirkungen von Steroidspritzen auffallen. Jede chronische Erkrankung hat unterschiedliche Auswirkungen, und dazu gehören auch
- Diabetes mellitus: Ein Anstieg Ihrer Blutzuckerwerte
- Hoher Blutdruck: Blutdruckwerte können steigen
- Glaukom: Eine Zunahme des Drucks in Ihren Augen
- Kongestive Herzinsuffizienz: Wassereinlagerung oder Verschlimmerung des Zustands
Wenn bei Ihnen ein chronischer Gesundheitszustand diagnostiziert wurde, teilen Sie dies Ihrem Allergologen oder Arzt mit, wenn Sie Ihren Allergiebehandlungsplan besprechen.
Langzeit-Nebenwirkungen von Steroidimpfungen
Wenn Steroidspritzen häufig oder über einen längeren Zeitraum angewendet werden, können schwerwiegendere Nebenwirkungen auftreten. Zu den möglichen Nebenwirkungen einer langfristigen Anwendung von Steroidinjektionen können gehören:
- Glaukom
- Grauer Star
- Hoher Blutdruck
- Herzkrankheit
- Diabetes mellitus
- Fettleibigkeit
- Osteoporose
- Zunahme bestimmter Arten von Infektionen
- Cushing-Syndrom
Steroidspritzen können zwar einen großen Beitrag zur Linderung von Allergien leisten, aber es ist wichtig, sich der vielen Risiken bewusst zu sein. Eine 2013 veröffentlichte Studie zeigte, dass die regelmäßige Anwendung von Steroidimpfungen zur Behandlung von Allergien das Risiko für Diabetes und Osteoporose erhöht.
Alternativen zur Steroidinjektion
Wenn Sie mit Allergien leben, fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie eine sublinguale Immuntherapie oder Allergiespritzen ausprobieren wollen. Beide Behandlungen wirken auf das Immunsystem desensibilisierend, indem das Allergen in kleinen Mengen entweder durch Spritzen oder oral verabreicht wird. Sie können auch Antihistaminika einnehmen, von denen die meisten rezeptfrei angeboten werden, oder versuchen, Ihre Allergieauslöser zu vermeiden und Ihr Zuhause vor Allergenen zu schützen. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung nasaler Kortikosteroide, die nur auf die Nase abzielen und nicht die systemischen Nebenwirkungen haben, die Steroidspritzen haben.