Menschen mit Diabetes sind anfälliger für Infektionen, da ein hoher Blutzuckerspiegel die Immunabwehr des Patienten schwächen kann. Darüber hinaus erhöhen einige diabetesbedingte Gesundheitsprobleme, wie Nervenschäden und verminderte Durchblutung der Extremitäten, die Anfälligkeit des Körpers für Infektionen.
Wahrscheinlichste Infektionen bei Diabetes
Wenn Sie an Diabetes leiden, sind Sie besonders anfällig für Fußinfektionen, Hefepilzinfektionen, Harnwegsinfektionen und Infektionen der Operationsstelle.
Zudem besiedeln Hefezellen(Candida albicans) bei Menschen mit Diabetes häufiger die Schleimhäute (z.B. Mund, Vagina, Nase). Diese Candida-Zellen stören dann die normale infektionsbekämpfende Wirkung der weißen Blutkörperchen. Wenn die weissen Blutkörperchen beeinträchtigt sind, kann sich Candida unkontrolliert vermehren und Hefepilzinfektionen verursachen. Hohe Blutzuckerspiegel tragen zu diesem Prozess bei.
Diabetes-bedingte Erkrankungen erhöhen das Infektionsrisiko
Die diabetische Neuropathie (Nervenschädigung) verursacht Gefühlsstörungen, insbesondere an den Füßen. Diese Gefühllosigkeit führt manchmal dazu, dass Fußverletzungen unbemerkt bleiben. Unbehandelte Verletzungen können zu Infektionen führen. Einige Arten von Neuropathie können auch zu trockener, rissiger Haut führen, die einen bequemen Eintrittspunkt für eine Infektion in den Körper bietet.
Menschen mit Diabetes haben oft einen geringen Blutfluss zu den Extremitäten. Bei geringer Durchblutung ist der Körper weniger in der Lage, die normale Immunabwehr und Nährstoffe zu mobilisieren, die die Fähigkeit des Körpers zur Infektionsbekämpfung und Heilung fördern.
Diabetische Neuropathie verstehen
Warum sind Infektionen für Menschen mit Diabetes riskant?
Menschen mit Diabetes sind von einer Infektion stärker betroffen als Menschen ohne diese Krankheit, weil Sie bei Diabetes Ihre Immunabwehr geschwächt haben. Studien haben gezeigt, dass selbst diejenigen, die einen minimal erhöhten Blutzuckerspiegel haben, bei Infektionen schlechtere Ergebnisse erzielen. Krankenhauspatienten, die an Diabetes leiden, haben nicht unbedingt eine höhere Sterblichkeitsrate aufgrund von Infektionen, aber sie müssen mit längeren Krankenhausaufenthalten und längeren Genesungszeiten rechnen.
Was kann getan werden, um Infektionen zu vermeiden?
Eines der wichtigsten Dinge, die Sie tun können, um Infektionen zu vermeiden, ist eine sorgfältige Fußpflege. Neben dem Tragen von Schuhen und Socken, um kleinere Beulen und Schrammen zu vermeiden, sollten Ihre Füße täglich auf Blasen, Schnitte, Schrammen, Wunden oder andere Hautprobleme untersucht werden, die die Entwicklung einer Infektion begünstigen könnten. Eine sorgfältige Fuß- und Hautpflege ist erforderlich, um sicherzustellen, dass kleinere Schnitte und Schürfwunden nicht zu ulzerierten Infektionen werden, die in die Blutbahn wandern und größere Probleme verursachen können.
Diabetische Neuropathie: Symptome, Ursachen, Diagnose und Behandlung
Eine gute Harnhygiene, insbesondere bei Frauen, kann dazu beitragen, die Möglichkeit der Entwicklung von Harnwegsinfektionen zu minimieren. Dazu gehören eine angemessene Toilettenhygiene, sofortiges Urinieren nach dem Geschlechtsverkehr, regelmäßiges Entleeren der Blase und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme.
Hefepilzinfektionen lassen sich oft durch eine gute Vaginalpflege vermeiden. Dazu kann die Vermeidung von Spermiziden und Spülungen gehören. Der Verzehr von Nahrungsmitteln mit aktiven Kulturen, wie z.B. Joghurt mit Acidophilus, kann zur Vorbeugung von Hefeinfektionen hilfreich sein.
Achten Sie auf Infektionssymptome
Eine frühe Diagnose und sofortige Behandlung von Infektionen sind wichtig. Menschen mit Diabetes sollten wachsam sein und auf Veränderungen in ihrem Körper achten, die eine Infektion signalisieren könnten.
Einige Beispiele für Körperveränderungen, auf die Sie achten sollten, können ein Anstieg der Körpertemperatur oder Veränderungen des Blutzuckers, übel riechender Scheidenausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen oder trüber, blutiger oder übel riechender Urin, Schluckbeschwerden oder Schmerzen beim Schlucken, Veränderungen der Darmgewohnheiten und Wärme oder Rötungen an Schnitten oder Schürfwunden sein, einschliesslich an Stellen mit kleinem Trauma und an Operationsstellen. Jedes dieser Symptome sollte notiert und dem Gesundheitspflegeteam des Patienten gegenüber erwähnt werden.
Diagnose und Behandlung von Infektionen
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann einen oder mehrere Tests zur Diagnose einer Infektion durchführen, einschließlich Bluttests, mikroskopische Untersuchung von Sekreten, Urinmeßstabtests, Röntgenstrahlen und körperliche Untersuchung.
Zur Behandlung einiger Infektionen kann Ihr Arzt orale oder topische Antibiotika verschreiben. Eine sorgfältige Blutzuckereinstellung ist bei jeder Infektion wichtig, um die Heilung zu fördern und weitere Komplikationen im Zusammenhang mit der Infektion zu verhindern.
Quellen für Artikel (einige auf Englisch)
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