Eine Notfalloperation ist eine Operation, die sofort durchgeführt werden muss und ohne die eine Person sterben oder dauerhaft geschädigt werden könnte.
1
Aufnahmebeurteilung beginnt
Nach Ankunft in der Notaufnahme beginnt das Notfallpersonal mit der Beurteilung des Zustands der Person. Dazu gehören die Erfassung der Vitaldaten, die Überprüfung der Symptome, eine körperliche Untersuchung und eine Anamnese früherer und gegenwärtiger Krankheiten, Allergien und Medikamenteneinnahme der Person.
Wenn der Patient kritisch krank ist, kann die Behandlung unmittelbar neben der Aufnahmebeurteilung beginnen. Falls erforderlich, kann die Person mit Medikamenten, Transfusionen, intravenösen Flüssigkeiten und anderen Arten von Notfallmaßnahmen stabilisiert werden.
In den meisten Fällen wird das Pflegepersonal einen venösen Zugang einleiten (Einführen einer IV-Leitung in eine Vene), um eine rasche Verabreichung von Medikamenten zu ermöglichen.
2
Diagnostische Tests vor der Operation
Sobald die körperliche Untersuchung abgeschlossen ist und der Patient stabilisiert ist, können diagnostische Tests angeordnet werden, einschließlich Röntgenaufnahmen, Laborarbeiten, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Elektrokardiogramme (EKG) zur Beurteilung der Herzgesundheit und Elektroenzephalogramme (EEG) zur Beurteilung von Hirnverletzungen.
Wenn die Tests die Notwendigkeit einer Operation bestätigen, wird sofort ein Chirurg konsultiert. In größeren Krankenhäusern steht ein Chirurg für Trauma- oder Allgemeinchirurgie in der Regel 24 Stunden am Tag zur Verfügung und führt in der Regel seine eigene Beurteilung in der Notaufnahme durch.
3
Notfall-Transfer in eine andere Einrichtung
Je nach Art des Krankenhauses, in das eine Person gebracht wird, kann eine Verlegung in eine andere Einrichtung erforderlich sein. Kleine oder ländliche Krankenhäuser haben oft weder die Spezialisten noch die technischen Möglichkeiten, um bestimmte Operationen durchzuführen.
In einem solchen Fall koordiniert die Notaufnahme eine Verlegung, sobald der Patient stabilisiert ist, in der Regel innerhalb einer Stunde oder weniger. Für den Transport kann ein Krankenwagen oder Hubschrauber mit geschultem Personal an Bord eingesetzt werden, um den sicheren Transfer zu erleichtern.
4
Vorbereitung auf die Operation
Eine Vollnarkose wird in der Regel bei Notfall-Operationen verabreicht, um den Betroffenen vollständig zu betäuben und seine Muskeln vorübergehend zu lähmen. Zu diesem Zweck werden Medikamente per Infusion verabreicht, um den Patienten zu entspannen, während der Arzt einen Endotrachealtubus in die Luftröhre einführt. Der Tubus ist an ein Beatmungsgerät angeschlossen, das während der Operation die Atmung des Patienten übernimmt.
Anschließend werden weitere Medikamente verabreicht, um jegliche Bewegung zu verhindern und sicherzustellen, dass die Person während des gesamten Eingriffs schläft. Der Anästhesist bleibt vor Ort, um die Vitalparameter kontinuierlich zu überwachen.
Falls erforderlich, legt der Anästhesist entweder zusätzliche IV-Leitungen oder eine einzige größere Leitung (eine so genannte zentrale Leitung) in den Hals oder die Leiste des Patienten, um verschiedene Medikamente gleichzeitig zu verabreichen.
5
Operiert
Sobald die Vollnarkose wirksam geworden ist, beginnt die Notfalloperation. Der zu operierende Körperbereich wird gründlich gereinigt und mit sterilen Tüchern umgeben, um sicherzustellen, dass der Bereich keimfrei bleibt.
Die Art der Operation und die Art der Erkrankung bestimmen, wie viele Chirurgen benötigt werden und wie lange die Operation dauern wird. Falls erforderlich, können Transfusionen angeordnet werden, um den Patienten während des Eingriffs besser zu stabilisieren. Normalerweise werden während der Operation intravenöse Flüssigkeiten verabreicht, um den Verlust von Blut und Körperflüssigkeiten auszugleichen.
6
Genesung nach der Operation
Nach Abschluss der Operation wird die Person auf die Post-Anästhesie-Versorgungseinheit (PACU) transportiert, wenn sie stabil ist. Der Patient wird in der Regel groggy sein, bis die Anästhesie nachlässt. Während dieser Erholungsphase werden die Lebenszeichen der Person genau überwacht und bei Bedarf Schmerzmittel verschrieben.
Sobald der Patient wach ist und die Anästhesie nachlässt, wird er oder sie in ein Krankenhauszimmer transportiert, um mit der Heilung zu beginnen. Personen, die instabil sind oder einer ständigen Überwachung bedürfen, werden auf die Intensivstation (ICU) gebracht.
Personen mit kritischen Verletzungen müssen unter Umständen am Beatmungsgerät bleiben, bis sie stark genug sind, um selbstständig zu atmen. Andere benötigen unter Umständen zusätzliche Operationen oder medizinische Verfahren.
7
Sanierung und Entlassung
Die Genesungszeiten können unterschiedlich sein und können eine Rehabilitationstherapie einschließen. Diejenigen, die sich auf der Intensivstation befinden, bleiben dort, bis sie in der Lage sind, ohne Unterstützung zu atmen. Zur Vorbeugung von Infektionen können Antibiotika verschrieben werden, und zur Schmerzkontrolle können verschiedene Schmerzmedikamente eingesetzt werden.
Bei Patienten, die zu krank sind, um etwas zu essen, kann die Nahrung per Infusion oder durch eine in den Magen oder Dünndarm eingeführte Ernährungssonde zugeführt werden. Wenn der Patient stark genug ist, beginnt er mit dem Trinken kleiner Mengen klarer Flüssigkeiten und geht allmählich zu einer normalen Ernährung über.
Bei denjenigen, die dazu in der Lage sind, wird die Genesung damit beginnen, dass die Person gebeten wird, sich auf die Bettkante zu setzen und zur Toilette zu gehen. Wenn sich die Person verbessert, werden die Gehstrecken mit oder ohne Mobilitätshilfen verlängert.
Das Pflegepersonal kümmert sich während des Krankenhausaufenthalts um die Schnittführung und bringt dem Patienten bei, wie die Wunde zu Hause richtig versorgt wird. Das Verfahren zur Entlassung aus dem Krankenhaus beginnt, sobald dem Arzt versichert wurde, dass sich die Person ausreichend erholt hat. Falls erforderlich, wird eine häusliche Krankenpflege zur Unterstützung des Übergangs oder zur laufenden Versorgung angeordnet.