Balanitis ist eine Entzündung, die die Eichel (Glans Penis) betrifft. Wenn die Vorhaut (Prepuce) betroffen ist, spricht man von einer Balanoposthitis. Balanitis und Balanoposthitis treten vor allem bei nicht beschnittenen Männern auf.
Am häufigsten bei Männern über 40 Jahren, obwohl sie Männer jeden Alters betreffen kann, ist die Balanitis eine Erkrankung, von der etwa 11% der erwachsenen Männer und 4% der Kinder betroffen sind. Die Balanitis ist typischerweise durch einen leuchtend roten oder rötlich-orangenen Bereich gekennzeichnet. Sie kann sich aber auch als gelber Fleck mit punktueller Tüpfelung zeigen.
Balanitis-Symptome
Die nur bei unbeschnittenen Männern auftretende Balanitis kann die folgenden Symptome verursachen:
- Rötung des Eichel-Penis
- Schwellung und Zartheit des Peniskopfes
- Ausfluss aus dem Penis (Smegma), der übel riechen kann
- Impotenz
- Schmerzhaftes Urinieren
- Unangenehmer Geruch
- Schwierigkeit, Urin abzugeben
- Unfähigkeit, die Vorhaut zurückzuziehen (Phimose)
- Unfähigkeit, die Vorhaut über die Glans Penis zurückzugeben (Paraphimose)
Ursachen
Die genauen Ursachen der Balanitis sind nicht sicher bekannt. Schlechte Hygiene kann zu einer Ansammlung von Smegma (einer Ansammlung von toten Zellen und Körperölen auf den Genitalien) führen, die die Belüftung verringert und die Haut des Peniskopfes reizt, was letztlich zu Entzündungen und Schwellungen führt.
Mögliche Mitverursacher einer Balanitis sind unter anderem:
- Schlechte Hygiene bei einem nicht beschnittenen Mann (die häufigste Ursache)
- Diabetes (eine häufige Grundursache von Balanitis)
- Überspülung
- Reibung
- Reaktion auf Infektion
- Gleitmittel und Spermizide in Kondomen
- Parfümierte Seifen oder Duschgele
- Waschmittel und Weichspüler
- Die Seife wird beim Baden nicht richtig abgespült
- Einsatz von Antibiotika
- Allergische Reaktionen auf einige Medikamente oder ein Allergen wie Latex
- Peniskrebs (eine seltene Ursache der Balanitis)
Der richtige Weg zur Pflege eines unbeschnittenen Penis
Infektionen
Infektionen, ob viral, bakteriell oder durch Pilze, können zur Entwicklung einer Balanitis führen. Eine häufige Pilzinfektion, die eine Balanitis verursachen kann, ist Candida,
die auch Soor verursacht. Andere Viren und Organismen, die eine Balanitis verursachen können, sind HPV (humanes Papillomavirus), Streptokokken, Gonorrhö, Chlamydien und Syphilis.
Behandlung
Wenn bei Ihnen die Anzeichen und Symptome einer Balanitis auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Richtige Hygiene und die Vermeidung von Reizstoffen ist wichtig.
Je nach den möglichen Ursachen der Balanitis, wie bakterielle oder Pilzinfektion, kann Ihr Arzt antibiotische Pillen oder Cremes oder antimykotische Cremes verschreiben. Bei anderen Hautkrankheiten kann Ihr Arzt eine steroidhaltige Creme verschreiben.
In den meisten Fällen können Balanitis und Balanoposthitis mit Medikamenten kontrolliert werden. In seltenen und schweren Fällen, z.B. bei Phimose oder Paraphimose, kann eine Beschneidung empfohlen werden. In seltenen Fällen, wenn die Balanitis nicht wirksam auf die Behandlung anspricht, kann eine Biopsie in Betracht gezogen werden.
Komplikationen
Obwohl selten, ist die häufigste schwerwiegende Komplikation der Balanitis die Phimose (die Unfähigkeit, die Vorhaut von der Eichel zurückzuziehen) oder Paraphimose (die Unfähigkeit, die Vorhaut zurückzuziehen, um die Eichel zu bedecken). Andere seltene Komplikationen, die bei Balanitis und Balanoposthitis auftreten können, sind
- Cellulitis, eine bakterielle Infektion der tieferen Hautschichten
- Buried-Penis-Syndrom, ein Zustand, bei dem der Penis unter Hautfalten vergraben ist (gewöhnlich mit Fettleibigkeit assoziiert)
- Meatale Stenose, eine abnorme Verengung der Öffnung an der Penisspitze
- Balanitis xerotica obliterans, chronische Dermatitis der Eichel, des Penis und der Vorhaut
- Vernarbungen
- Verminderter Blutfluss zur Eichel
- Erhöhtes Risiko für Peniskrebs
Artikel-Quellen
- Morris B, Krieger JN. Balanitis und verwandte entzündliche Zustände, die den Penis betreffen. In: Bjerklund Johansen TE, Wagenlehner FME, Matsumoto T, Cho YH, Krieger JN, Shoskes D, Naber KG, Herausgeber. Urogenitale Infektionen und Entzündungen. Düsseldorf: Deutscher Medizinwissenschaftlicher GMS-Verlag; 2017. doi:10.5680/lhuii000027
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