Frühe Anzeichen und Symptome der Parkinson-Krankheit

Wenn Sie an die Parkinson-Krankheit denken, sind Probleme wie Verstopfung, Depression und Geruchsbelästigung wahrscheinlich nicht das erste, was Ihnen in den Sinn kommt. Es stimmt zwar, dass motorische Symptome wie Ruhetremor und Rigidität klassische Anzeichen der Parkinson-Krankheit sind und Ärzten bei der Diagnose helfen, aber die prämotorischen Symptome (d.h. Symptome, die nicht mit der Bewegung zusammenhängen) sind diesen Symptomen oft um Jahre vorausgegangen.

Nicht jeder Parkinson-Kranke leidet unter diesen prämotorischen Symptomen, die meisten jedoch schon. Es ist wichtig, sich der frühen Anzeichen und Symptome der Parkinson-Krankheit bewusst zu sein, da ihr Vorhandensein eine genauere Beobachtung der möglichen Entwicklung der Krankheit erforderlich machen kann. Darüber hinaus kann eine frühere Diagnose der Parkinson-Krankheit zu einer früheren Behandlung führen, was bessere Ergebnisse für den Patienten bedeutet.

Die folgenden prämotorischen Symptome stehen in engem Zusammenhang mit der Parkinson-Krankheit. Auch wenn sie für sich genommen nicht auf Parkinson hinweisen, können sie doch Frühindikatoren sein.

Verstopfung

Normalerweise stellen Nervenzellen innerhalb einer Hirnregion, der sogenannten Substantia nigra, eine Chemikalie namens Dopamin her, die bei der Bewegungskontrolle hilft. Bei Parkinson-Patienten jedoch degenerieren diese dopaminproduzierenden Nervenzellen langsam und/oder sterben ab. Infolgedessen wird Dopamin im Gehirn nicht in ausreichender Menge produziert, was zu Symptomen wie Verlangsamung der Bewegung (Bradykinesie) führt.

Verstopfung kann ein frühes Anzeichen für diese Kaskade von Ereignissen sein.

Alpha-Synuklein, ein Protein, das normalerweise im menschlichen Gehirn vorkommt, spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation der Dopaminfreisetzung. Bei Parkinson-Patienten ist Alpha-Synuklein abnormal gefaltet und sammelt sich in großen Mengen im Gehirn an, um einen so genannten Lewey-Körper zu bilden. Lewey-Körperchen sind giftig und verursachen die Zerstörung von Nervenzellen im Gehirn, die Dopamin produzieren.

Interessanterweise vermuten einige Experten aufgrund der Feststellung hoher Konzentrationen von Alpha-Synuklein-Klumpen (Lewey-Körperchen) im Darm von Parkinson-Patienten, dass der Darm der Ort sein könnte, an dem die Parkinson-Krankheit beginnt – und dass sich das pathologische Alpha-Synuklein über den Nervus vagus ins Gehirn ausbreitet. Weitere Untersuchungen sind erforderlich.

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Probleme Gerüche

Etwa 90% der Patienten mit Parkinson-Krankheit haben eine verminderte Geruchsempfindlichkeit (Hyposomie). Dieses prämotorische Symptom tritt typischerweise fünf oder mehr Jahre vor dem Auftreten von Bewegungssymptomen auf.

Im Gegensatz zur oben erwähnten Darmtheorie vermuten einige Experten aufgrund dieses Auftretens, dass die Parkinson-Krankheit tatsächlich im olfaktorischen System (was das Riechen ermöglicht) beginnt.

Sie postulieren, dass eine krankmachende Substanz (zum Beispiel ein Schwermetall wie Zink) in die Nase und dann in den Riechkolben (der sich vorne im Gehirn befindet) eingeführt wird. Dort kann das Schwermetall die Anhäufung von Alpha-Synuklein-Klumpen auslösen.

Der Riechkolben ist nicht durch die Blut-Hirn-Schranke vor der äusseren Umgebung geschützt, so dass sich das aggregierte Alpha-Synuklein, sobald es sich im Riechkolben befindet, theoretisch leichter in andere Teile des Gehirns ausbreiten kann.

Natürlich wird diese Theorie (wie die Darmtheorie) noch untersucht, aber sie unterstützt die Idee der Hyposmie als frühen Biomarker für die Parkinson-Krankheit.

REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD)

Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung führt dazu, dass eine Person ihre Träume – zum Beispiel Schreien, fuchtelnde Arme und Beine oder Schläge – ausspielt, während sie noch schläft. Diese Schlafstörung kann gefährlich sein, da sie zu Verletzungen des Patienten und/oder seines Bettpartners führen kann.

Die Verbindung zwischen RBD und der Parkinson-Krankheit ist ziemlich stark. Tatsächlich hat die Forschung herausgefunden, dass bis zu 80% der Patienten, bei denen eine idiopathische RBD (d.h. eine Erkrankung unbekannter Ursache) diagnostiziert wurde, schliesslich eine neurodegenerative Erkrankung wie die Parkinson-Krankheit entwickeln.

RBD ist auch stark mit Rigidität verbunden, dem klassischen Parkinson-Symptom, das durch Muskeln definiert ist, die sich nicht entspannen und steif sind. Insbesondere Patienten mit der Parkinson-Krankheit und einer Vorgeschichte von RBD neigen im Vergleich zu Patienten mit der Parkinson-Krankheit und ohne RBD zu mehr Rigidität.

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Depression

Die Forschung zeigt, dass etwa 30% bis 50% der Patienten mit Parkinson-Krankheit an Depressionen leiden und dass dieses Symptom etwa fünf bis 10 Jahre vor den motorischen Symptomen auftritt.

Zu den häufigen Symptomen einer Depression bei Parkinson-Patienten gehören eine durchdringende Traurigkeit, mangelndes Interesse an Aktivitäten und eine verminderte Fähigkeit, Freude zu empfinden (Anhedonie).

Andere depressionsbedingte Symptome wie Suizidalität, Selbstvorwürfe und eine pessimistische Selbsteinschätzung sind bei Parkinson-depressiven Patienten möglicherweise weniger häufig.

Ähnlich wie bei anderen prämotorischen Symptomen ist die Pathogenese (das „Warum“ hinter der Depression bei der Parkinson-Krankheit) an abnorme Alpha-Synuklein-Aggregate gebunden – in diesem Fall im Gehirn und nicht im Darm oder in der Nase.

Indem sie mehr über die prämotorischen Symptome der Parkinson-Krankheit erfahren, hoffen die Experten letztlich eine Behandlung zu finden, die die Krankheit in ihren Bahnen stoppen kann – bevor sich motorische Symptome entwickeln.

Wenn bei Ihnen frühe Anzeichen oder Symptome der Parkinson-Krankheit auftreten, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt. Denken Sie jedoch daran, dass diese prämotorischen Symptome – insbesondere Verstopfung und Depression – häufig und unspezifisch sind. Sie sind sicherlich kein Slam-Dunk-Indikator für eine zukünftige Diagnose der Parkinson-Krankheit, aber sie sind eine Bewertung wert.

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