Jede Operation am offenen Herzen birgt das Risiko von Komplikationen. Diese Risiken sind spezifisch für den durchgeführten Eingriff, zusätzlich zu den allgemeinen Risiken der Operation und den mit der Anästhesie verbundenen Risiken. Die Risiken variieren von einer Herzoperation zur anderen (einschließlich Koronararterien-Bypass-Operation, Reparatur angeborener Defekte, Klappenreparaturen und mehr) und können höher sein, wenn das Herz angehalten wird und das Blut während des Eingriffs durch eine kardiopulmonale Bypass-Maschine statt durch das Herz gepumpt wird.
Ihr individuelles Komplikationsrisiko bei einer Operation am offenen Herzen kann nur von Ihrem Chirurgen bestimmt werden, da Ihr aktueller Gesundheitszustand, der von Ihnen durchgeführte Eingriff und zusätzliche persönliche Faktoren wie Ihr Alter und Ihr Geschlecht einen Einfluss auf Ihr Risikoniveau haben. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Patienten ab 70 Jahren, bei Patienten, die bereits früher am Herzen operiert wurden, und bei Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, koronarer Herzkrankheit und Bluthochdruck.
In einigen Fällen kann Ihr Risikoniveau durch die Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten, Änderungen der Lebensweise, einschließlich einer nahrhaften Ernährung vor der Operation und dem Verzicht auf Tabakkonsum, gesenkt werden.
Mögliche Komplikationen während und nach der Operation
Einige der häufigeren Komplikationen bei Herzoperationen werden routinemäßig während der Stunden und Tage der Genesung im Krankenhaus behandelt. Der Patient wird hinsichtlich dieser Komplikationen vom Personal und durch Laboruntersuchungen genau überwacht.
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- Blutungen: Kann an der Inzisionsstelle oder aus dem Bereich des Herzens auftreten, in dem die Operation durchgeführt wird.
- Abnormaler Herzrhythmus: In seltenen Fällen kann ein vorübergehender externer oder permanenter interner Herzschrittmacher erforderlich sein, um dieses Problem zu beheben.
- Ischämische Herzschädigung: Schädigung des Herzgewebes, die durch einen Mangel an Blutfluss zum Herzen verursacht wird.
- Der Tod: Bei Operationen, bei denen das Herz für den Eingriff angehalten wird, ist das Sterberisiko erhöht.
- Blutgerinnsel: Blutgerinnsel können sich im und um das Herz herum bilden oder durch den Blutkreislauf wandern.
- Schlaganfall: Häufig verursacht durch Blutgerinnsel, die sich nach der Operation im Blut bilden.
- Blutverlust: In einigen Fällen kann eine Transfusion erforderlich sein.
- Notfall-Chirurgie: Wenn nach der Operation ein Problem entdeckt wird, kann eine Notfalloperation erforderlich sein, um das Problem zu beheben.
- Herztamponade (Perikardtamponade): Ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem sich der Herzbeutel, der das Herz umgebende Beutel, mit Blut füllt. Dies macht es für das Herz schwierig oder unmöglich, voll zu funktionieren.
- Abtrennung des Brustbeins während der Heilung: Die Abtrennung des Brustbeins kann den Heilungsprozess des Knochens verlangsamen. Sternum-Vorsichtsmassnahmen helfen, dies und übermässiges Ziehen am chirurgischen Schnitt zu verhindern.
Risiken der „On Pump“-Herzchirurgie
Bei einigen Herzoperationen muss das Herz angehalten werden, damit der Chirurg den Eingriff durchführen kann. Dies geschieht aus zwei Gründen. Erstens ist ein pumpendes Herz ein „bewegliches Ziel“, was die Operation für den Chirurgen schwierig oder unmöglich macht. Zweitens ist es bei einigen Operationen erforderlich, dass der Chirurg einen Einschnitt in das Herz macht, um in den Herzkammern arbeiten zu können, was zu unkontrollierbaren Blutungen führen würde, wenn das Herz pumpt.
Wenn es notwendig ist, das Herz anzuhalten, wird eine kardiopulmonale Bypass-Maschine eingesetzt. Diese versorgt das Blut mit Sauerstoff und pumpt es durch den Blutkreislauf, wenn Herz und Lunge dies nicht können. Verfahren, die die Bypassmaschine erfordern, werden oft als „auf Pump“-Verfahren bezeichnet. Obwohl sich die Herz-Bypass-Maschine in den letzten Jahren stark verbessert hat, gibt es immer noch Risiken im Zusammenhang mit dem Einsatz der Pumpe.
- Blutungen: Das Risiko ist aufgrund der während des Pumpens verwendeten blutverdünnenden Medikamente erhöht.
- Blutgerinnsel
- Schlaganfall: Ein kardiopulmonaler Bypass erhöht das Risiko von Gerinnseln, die ins Gehirn gelangen können.
- Nieren- oder Lungenschäden
- „Pumpenkopf“: Bei einigen Patienten kann die Verwendung der kardiopulmonalen Bypasspumpe zu vernebeltem Denken und Verwirrung nach der Operation führen.
- Der Tod: Nach einem Herzstillstand kann das Herz in seltenen Fällen nach Abschluss des Eingriffs möglicherweise nicht wieder in Gang gesetzt werden.
Quellen für Artikel (einige auf Englisch)
- Natarajan A, Samadian S, Clark S. Koronararterien-Bypass-Operation bei älteren Menschen. Postgrad Med J. 2007;83(977):154-8. doi:10.1136/pgmj.2006.049742
- Floerchinger B, Camboni D, Schopka S, Kolat P, Hilker M, Schmid C. Verzögerte Herztamponade nach Operation am offenen Herzen – ist eine ergänzende CT-Bildgebung sinnvoll? J Herz-Thorax-Chirurgie. 2013;8:158. doi:10.1186/1749-8090-8-158
- Chepla KJ, Salgado CJ, Tang CJ, Mardini S, Evans KK. Späte Komplikationen bei der Brustwandrekonstruktion: Behandlung der schmerzhaften Sternum-Nichtunion. Semin Plast Surg. 2011;25(1):98-106. doi:10.1055/s-0031-1275176
- Nationales Herz-, Lungen- und Blutinstitut. Herzchirurgie.
Zusätzliche Lektüre
- Emory-Studie zeigt, dass es Frauen nach einer Bypass-Operation ohne Herz-Lungen-Maschine besser geht. Woodruff Health Sciences Center an der Emory Universität. (September 2007).
- Chirurgie am offenen Herzen. Kinderkrankenhaus in Cincinnati.
- Was sind die Risiken einer Herzoperation? Nationales Herzlungen- und Blutinstitut.