Die Pleurahöhle ist der Raum, der zwischen der Pleura, den beiden dünnen Membranen, die die Lunge auskleiden und umgeben, liegt. Die Pleurahöhle enthält eine kleine Flüssigkeitsmenge, die als Pleuraflüssigkeit bezeichnet wird und für die Schmierung sorgt, wenn sich die Lungen während der Atmung ausdehnen und zusammenziehen. Wenn eine erhöhte Flüssigkeitsmenge diesen Raum einnimmt, spricht man von einem Pleuraerguss, der die Atmung je nach Größe stark einschränken kann. Auch andere Erkrankungen können den Pleuraraum beeinträchtigen, wie z.B. ein Pneumothorax (Ansammlung von Luft), ein Hämothorax (Ansammlung von Blut) und mehr.
Informieren Sie sich über die Anatomie und Funktion der Pleurahöhle sowie über medizinische Erkrankungen, die diese Körperregion betreffen können.
Anatomie der Pleurahöhle
Die Pleurahöhle ist der Bereich, der zwischen der parietalen Pleura (äußere Schicht), die an der Brustwand befestigt ist, und der viszeralen Pleura (innere Schicht), die an der Lunge befestigt ist, liegt. Innerhalb des Pleuraraums befinden sich zwischen 15 und 20 ccs Flüssigkeit (etwa drei bis vier Teelöffel), die von Zellen in der Pleura abgesondert wird (im Gegensatz dazu kann sich dieser Raum bei einem Pleuraerguss auf mehrere Liter Flüssigkeit ausdehnen, die dann die darunter liegenden Lungen komprimieren kann).
Funktion
Die Aufgabe der Pleurahöhle besteht darin, die Ausdehnung und Kontraktion der Lunge abzufedern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass dies mit Hilfe der Schmierflüssigkeit reibungslos vonstatten geht.
Störungen im Zusammenhang mit der Pleurahöhle
Das Vorhandensein von überschüssiger Flüssigkeit, Luft oder Gas in der Pleurahöhle kann unsere Fähigkeit zu atmen beeinträchtigen und stellt manchmal einen medizinischen Notfall dar. Der Pleuraraum kann bei einer Reihe von Erkrankungen betroffen sein.
Pleuraerguss
Ein Pleuraerguss ist die Ansammlung überschüssiger Flüssigkeit in der Pleurahöhle, die eine Reihe verschiedener Ursachen haben kann. Wenn sich nur eine kleine Menge Flüssigkeit ansammelt, z.B. einige Unzen, kann es sein, dass eine Person keine Symptome verspürt und der Erguss erst bei einer bildgebenden Untersuchung wie z.B. einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder einer CT-Untersuchung festgestellt wird. Im Gegensatz dazu sammeln sich manchmal mehrere Liter Flüssigkeit im Pleuraraum an, was zu schwerer Atemnot führt, da die Flüssigkeit in diesem Raum die normale Ausdehnung der Lunge, die für die Inspiration erforderlich ist, behindert.
Einige Ursachen für einen Pleuraerguss sind
- Kongestive Herzinsuffizienz: Bei kongestiver Herzinsuffizienz (Herzinsuffizienz) kann sich ein Pleuraerguss aufgrund eines erhöhten Kapillardrucks in den Lungen entwickeln.
- Infektionen: Pleuraergüsse können sowohl bei einer Reihe von viralen als auch bakteriellen Infektionen auftreten.
- Entzündung
- Tumore: Tumore können auf verschiedene Weise einen Pleuraerguss verursachen.
- Leberzirrhose: Der Hepatische Hydrothorax wird zur Beschreibung eines Pleuraergusses verwendet, der durch eine Leberzirrhose verursacht wird. Sie entsteht durch die Bewegung von überschüssiger Aszitesflüssigkeit aus der Bauchhöhle in die Pleurahöhle.
Maligner Pleuraerguss
Ein maligner Pleuraerguss ist eine Komplikation, die bei etwa 30 Prozent der Menschen mit Lungenkrebs auftritt, aber auch bei metastasierendem Brustkrebs, Leukämien, Lymphomen und dem myelodysplastischen Syndrom (einer Erkrankung der Knochenmarkzellen) auftreten kann.
Hämothorax
Ein Hämothorax ist eine Blutansammlung im Pleuraraum, die meist auf ein Thoraxtrauma oder eine Thoraxoperation zurückzuführen ist.
Chylothorax
Ein Chylothorax bezieht sich auf die Ansammlung von Chylus (Lymphflüssigkeit) in der Pleurahöhle und tritt auf, wenn es zu einer Verletzung des Brustgangs im Brustkorb kommt, wie z.B. bei einem Trauma oder einer Brustoperation.
Pneumothorax
Ein Pneumothorax (eine kollabierte Lunge) bezieht sich auf die Ansammlung von Luft im Pleuraraum. Wenn sich eine beträchtliche Menge Luft ansammelt, kann sie die Lunge komprimieren und die Fähigkeit der Lunge zur Ausdehnung behindern. Wenn ein Pneumothorax auftritt, kann es sich um einen allmählichen Prozess oder stattdessen um einen schnellen Prozess handeln, der die Lunge unter die Auskleidung komprimiert (ein Spannungspneumothorax).
Mesotheliom
Das Mesotheliom ist ein Krebs der Pleuramembranen, der am häufigsten mit Asbestexposition in Verbindung gebracht wird.
Diagnose
Ein Pleuraerguss wird oft vermutet, wenn man sich eine Thorax-Röntgenaufnahme oder eine Thorax-CT-Untersuchung ansieht, aber es sind weitere Tests erforderlich, um die Bestandteile der Flüssigkeit zu bestimmen und eine Diagnose zu stellen. Eine Thorakozentese ist ein Verfahren, bei dem eine lange dünne Nadel durch die Brustwand und in die Pleurahöhle eingeführt wird, um eine Flüssigkeitsprobe zu gewinnen. Die Flüssigkeit kann dann zur weiteren Untersuchung in die Pathologie geschickt werden, z.B. für chemische Untersuchungen, Kulturen und mikroskopische Analysen auf das Vorhandensein von Krebszellen.
Ein Pleuraerguss wird typischerweise mit einem als Thorakozentese bezeichneten Verfahren diagnostiziert, bei dem mit einer Nadel und einer Spritze Flüssigkeit aus der Pleurahöhle entnommen wird. Die Pleuraflüssigkeit wird dann unter einem Mikroskop analysiert, um die Ursache zu ermitteln. Wenn Flüssigkeit oder Luft im Pleuraraum verbleibt, kann eine Thoraxröhre bzw. eine Nadel-Thorakozentese zur Dekompression der Lungen verwendet werden.
Behandlung
Die Behandlung von Pleurastörungen hängt von der spezifischen Erkrankung, dem Schweregrad und den zugrunde liegenden Ursachen oder Erkrankungen ab.
Beim Mesotheliom kann, wenn der Tumor operabel ist, eine Operation zur Entfernung der Pleuramembranen und des darunter liegenden Lungengewebes durchgeführt werden.
Leichte Pleuraergüsse können sich von selbst zurückbilden. Bei grösseren Ergüssen ist die Thorakozentese oft der erste Schritt, wobei sich häufig Gedankenflüssigkeit ansammelt (insbesondere bei bösartigen Pleuraergüssen). Wenn dies geschieht, gibt es mehrere Möglichkeiten. Bei einem als Pleurodese bezeichneten Verfahren wird ein Reizstoff (z.B. Talkum) zwischen die Pleuramembranen injiziert, um die Membranen zu vernarben und den Pleuraspalt zu beseitigen. Bei bösartigen Pleuraergüssen wird häufig ein Stent in die Pleurahöhle eingesetzt, damit die Flüssigkeit zu Hause abgeleitet werden kann, wenn sie sich wieder ansammelt. In einigen Fällen ist eine Pleurektomie (Entfernung der Pleura) erforderlich.
Bei einem Pneumothorax wird oft eine Thoraxdrainage gelegt, um die Luft kontinuierlich zu entfernen, bis sich das Luftleck von selbst auflöst.
Die Pleurahöhle ist eine Region des Körpers, die oft als selbstverständlich angesehen wird, sofern sie nicht durch die Ansammlung von Flüssigkeit oder Luft beeinträchtigt ist. Glücklicherweise kann eine rechtzeitige Erkennung oft zu Behandlungen führen, die diese Zustände beheben oder zumindest kontrollieren.
Quellen für Artikel (einige auf Englisch)
- Charalampidis C, Youroukou A, Lazaridis G, et al. Anatomie des Pleuraraums. J Thorakal Dis. 2015;7(Suppl 1):S27-32. doi: 10.3978/j.issn.2072-1439.2015.01.48
- Jany B, Welte T. Pleuraerguss bei Erwachsenen – Ätiologie, Diagnose und Behandlung. Dtsch Arztebl Int. 2019;116(21):377-386. doi:10.3238/arztebl.2019.0377
Zusätzliche Lektüre
- U.S. Nationalbibliothek für Medizin. Medline Plus. Pleurale Störungen. Aktualisiert am 19.02.07.