Die Chirurgie ist eine übliche Behandlung des Karpaltunnelsyndroms. Die Operation kann entweder als traditionelle offene Operation oder als endoskopische minimal-invasive Operation durchgeführt werden.
Es gibt mögliche Komplikationen bei der Operation, und obwohl die Wahrscheinlichkeit dieser Komplikationen gering ist, sollte der Patient, der sich einer Karpaltunneloperation unterzieht, diese möglichen Risiken verstehen.
Inzisionsschmerzen und Schmerzen an der Wirbelsäule
Schmerzen im Bereich der Inzision treten besonders häufig nach einer traditionellen offenen Operation auf, und nicht nach einer endoskopischen Karpaltunnelentfernung. Es gibt zwei Arten von Schmerzen, die nach einer Karpaltunnel-Operation in der Handfläche auftreten: Inzisionsschmerzen und Pfeilerschmerzen.
Der Inzisionsschmerz tritt direkt an der Stelle der Inzision auf. Schmerzen direkt an der Inzision treten in der Regel erst Tage oder Wochen nach der Operation auf. Ein Schutz der Inzision kann helfen, die Schmerzen zu lindern, und es ist wichtig, für mehrere Wochen nach der Karpaltunneloperation das Heben oder Greifen zu vermeiden.
Säulenschmerzen sind Schmerzen an den Seiten des Schnittes in den dickeren Teilen der Handfläche, die als Thenar- und Hypothenar-Eminenz bezeichnet werden. Schmerzen in diesen Regionen sind dort, wo sich die Fortsätze des Querbandes zu den Handwurzelknochen (die den Karpaltunnel bilden) befinden.
Ausserdem befinden sich hier die Muskeln der Handfläche. Der Pfeilerschmerz ist die häufigere und lästigere Komplikation der Karpaltunnelchirurgie und kann mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Anhaltende Taubheit und Kribbeln
Es gibt zwei Gründe, warum Menschen nach einer Karpaltunneloperation anhaltende Symptome von Taubheit und Kribbeln haben. Der eine Grund ist, dass das Ligamentum transversum der Handwurzel nicht vollständig gelöst ist. Der zweite Grund liegt in einer lang anhaltenden Kompression auf den Nervus medianus im Karpaltunnel.
Eine unvollständige Befreiung des Ligamentum transversum kann zu einer anhaltenden Kompression auf den Nervus medianus und damit zu anhaltenden Symptomen führen. Diese Komplikation tritt häufiger bei endoskopischen Eingriffen am Karpaltunnel auf.
Bei einigen Menschen, bei denen das Karpaltunnelsyndrom seit langem besteht, kann es auch nach einer Operation zur Freisetzung des Karpaltunnelbandes zu anhaltender Taubheit und anhaltendem Kribbeln kommen. Es wird angenommen, dass dies das Ergebnis einer lang anhaltenden Kompression und damit einer stärkeren Nervenschädigung ist. Tatsächlich ist bei einigen Menschen die Nervenschädigung so schwerwiegend, dass das Gefühl nie wieder normal ist.
Ein Nerventest, der als Elektromyographie (EMG)-Studie bezeichnet wird, kann helfen, einen Hinweis auf den Schweregrad der Nervenkompression vor der Operation zu geben.
Infektion
Eine Infektion ist eine ungewöhnliche Komplikation, aber dennoch eine Möglichkeit nach sowohl offener als auch endoskopischer Karpaltunnelchirurgie. Es ist wichtig, dass Sie die Anweisungen Ihres Chirurgen genau befolgen, um sicherzustellen, dass Sie den Inzisionsbereich richtig pflegen. Es gibt Schritte, die er oder sie unternehmen kann, um die Möglichkeit einer Infektion zu verhindern.
Besonders zu beachten ist, dass einige Chirurgen zwar Antibiotika verwenden, diese aber nicht routinemässig für die Karpaltunnelchirurgie benötigt werden. Wenn es doch zu einer Infektion kommt, können Antibiotika eine wirksame Behandlung sein, und manchmal ist eine zusätzliche Operation erforderlich, um die Infektion von der Operationswunde zu entfernen.
Nervenverletzung
Eine Verletzung des Medianusnervs oder seiner Äste ist während einer Karpaltunneloperation selten, aber sicherlich ein Risiko. Das Risiko einer Nervenverletzung ist bei der endoskopischen Karpaltunnelchirurgie etwas höher.
Die typische Verletzung tritt an einem kleinen Zweig des Nervs auf, der entweder die Muskeln des Daumens (der motorische Zweig) oder das Gefühl in der Handfläche (der palmare Hautast) steuert.
Rezidivierendes Karpaltunnelsyndrom
Es ist möglich, dass nach einer Karpaltunneloperation wiederkehrende Symptome auftreten. Die Wahrscheinlichkeit dieser Komplikation wird auf etwa 10 bis 15% geschätzt.
Leider sind die Ergebnisse einer zweiten Operation, selbst wenn dieses Problem mit einem anderen chirurgischen Eingriff angegangen wird, in der Regel nicht so günstig wie die Ergebnisse der ersten Operation.
Die Karpaltunnelchirurgie ist sehr sicher und sehr wirksam bei der Behandlung des Karpaltunnelsyndroms. Wie bei jeder invasiven Behandlung bestehen jedoch auch bei der Karpaltunnelchirurgie Risiken. Auch wenn diese Risiken gering sind, sollten die Patienten die möglichen Komplikationen dieser Behandlung verstehen.
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