Die Hornhaut ist die transparente, kuppelartige Struktur auf dem vorderen Teil des Auges. Die Hornhaut verleiht dem Auge zwei Drittel seiner Fokussier- oder Brechkraft. Ein Drittel wird von der inneren Augenlinse erzeugt.
Funktion
Die Hornhaut funktioniert wie eine Kameralinse und hilft, das ins Auge einfallende Licht auf die Netzhaut zu fokussieren. Die Hornhaut ist auch mit Nerven gefüllt, die uns auf Reizungen aufmerksam machen, die unsere Sehkraft und die Gesundheit der Augen potenziell beeinträchtigen könnten.
Woraus besteht die Hornhaut?
Die Hornhaut ist ein bemerkenswertes Stück Gewebe, das aus spezialisierten Zellen besteht. Eine Besonderheit der Hornhaut ist, dass es in der Hornhaut keine Blutgefässe gibt, die sie ernähren könnten. Die Hornhaut erhält den größten Teil ihrer Nahrung direkt aus den Tränen an der Oberfläche und über das Kammerwasser (eine Flüssigkeit, die die vordere Augenkammer füllt) aus dem Inneren des Auges. Da die Hornhaut wie eine Linse ist, muss sie völlig durchsichtig sein, und Blutgefässe würden den Fokussierungsprozess behindern.
Das Hornhautgewebe ist in sechs verschiedenen Schichten angeordnet:
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- Epithel: Das Epithel ist die oberste, äusserste Schicht und macht etwa 10 Prozent der gesamten Hornhautdicke aus. Die Epithelzellen dienen zum Schutz der Hornhaut, transportieren Nährstoffe zum Rest der Hornhaut und bieten eine glatte optische Oberfläche, auf die das Licht fokussiert werden kann. Die Epithelzellen besitzen zudem Tausende von kleinen Nerven. Diese Nerven sind sehr schmerzempfindlich und ermöglichen es uns zu erkennen, wenn etwas das Auge schädigt. Die Epithelzellen wachsen auf einer Basalmembran.
- Bowman’sche Schicht: Die Bowman’sche Schicht befindet sich direkt unter der Epithelschicht. Sie besteht aus Kollagengewebe. Die Bowman’sche Schicht ist zäh, aber wenn sie beschädigt wird, kann sich Narbengewebe bilden und es kann zu wiederkehrenden Öffnungen der Verletzung kommen.
- Stroma: Das Stroma macht den grössten Teil der Hornhaut aus. Es besteht aus Wasser und Kollagen. Das Kollagen sorgt für die Transparenz und Form der Hornhaut. Die Kollagenschichten werden wegen der Art und Weise, wie sie im Stroma angeordnet und geschichtet sind, als Lamellen bezeichnet. Der vordere Teil des Stromas ist anders geschichtet als der hintere Teil des Stromas. Dies verleiht der Hornhaut ihre Festigkeit, Form und Transparenz. Das Stroma ist der Teil der Hornhaut, der bei refraktiver Chirurgie, wie z.B. LASIK, neu geformt wird.
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- Dua’sche Schicht: – Die Dua’sche Schicht der Hornhaut ist eine neue Entdeckung, und die Forschung steht noch aus. Die meisten Augenheilkundler gehen jedoch davon aus, dass es sich dabei um eine bisher unbekannte Schicht handelt, die nur 15 Mikrometer dick ist. Professor Harminder Dua entdeckte die Schicht zwischen dem Hornhautstroma und der Descemet-Membran. Man geht davon aus, dass sie der Hornhaut Festigkeit verleiht, und die Kenntnis der Dua-Schicht wird Erkenntnisse liefern, um die Sicherheit chirurgischer Eingriffe zu verbessern und zu erklären, warum manche Menschen bestimmte Arten von Hornhauterkrankungen entwickeln.
- Descemet’sche Membran: Die nächste Schicht unter dem Stroma ist die Descemet’sche Membran. Die Descemet-Membran ist eine starke, aber dünne Schicht, die die Hornhaut vor Verletzungen und Infektionen schützt. Die Descemet-Membran besteht ebenfalls aus einer anderen Art von Kollagen und wird von der direkt darunter liegenden Endothelschicht gebildet.
- Endothel: Das Endothel ist eine dünne Schicht von Zellen, die dafür sorgen, dass die Hornhaut jederzeit frei bleibt. Endothelzellen fungieren als kleine Pumpen, um überschüssige Flüssigkeit aus dem Stroma heraus und zurück ins Auge zu befördern. Wenn die Endothelzellen nicht gut funktionieren, trübt sich die Hornhaut ein und ist schwer durchsichtig. Endothelzellen sind für die Gesundheit der Hornhaut lebenswichtig. Wenn sie beschädigt oder zerstört werden, dekompensiert die Hornhaut.
Messung und Untersuchung
Augenärzte können die Hornhaut unter einem Spaltlampen-Biomikroskop betrachten. Eine Spaltlampe ist im Grunde ein aufrechtes Mikroskop. Ein spezieller Spaltstrahl wird verwendet, um die verschiedenen Schichten der Hornhaut zu beleuchten. Um die Dicke der Hornhaut zu messen, führen Ärzte eine Pachymetrie durch. Die Pachymetrie kann mit einem Ultraschall-Pachymeter oder mit einem optischen Kohärenztomographen durchgeführt werden. Die Leistung und die Krümmung der Hornhaut können mit einem Hornhauttopographen gemessen werden. Dies kann Auswirkungen auf verschreibungspflichtige Kontaktlinsen, Hornhautchirurgie, Kataraktoperationen und die Überwachung und Behandlung von Hornhauterkrankungen haben.
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